E400, E410 oder E460: Warum in den meisten Wheys Verdickungsmittel stecken

Wer seinen Körper formt und modelliert, möchte sich auch in puncto Ernährung nur das Beste gönnen. Da verwundert es schon, dass viele Sportler das Kleingedruckte der poppig produzierten Beutel und Dosen kaum beachten.

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Wer sich auf die bunten Logos der Vorderseite verlässt, greift nicht immer zum bekömmlichsten Whey Protein. Im Mittelpunkt der Kritik stehen die gerne eingesetzten Verdickungsmittel. Sie tauchen erst beim Blick auf die Rückseite auf und hinterlassen einen faden Beigeschmack.




Was es mit den beigemischten Substanzen auf sich hat und worauf man beim Kauf achten sollte, erfährst du hier.

 

Wie rein ist Whey überhaupt?

Wer die verschiedenen Reinheitsgrade von Whey miteinander vergleicht, gewinnt schnell eine klare Vorstellung davon, welches Pulver für ihn das Beste ist. Ob WPC, WPI oder WPH – jedes wirkt ein bisschen anders auf den Körper und sorgt für unterschiedliche Ergebnisse.

Hält man dann die bestellte Packung endlich in Händen, traut man häufig seinen Augen kaum. Auf der Rückseite des angeblich so „reinen“ Wheys wimmelt es nur so vor chemischen Begriffen und Abkürzungen. Irgendwie schleichen sich bei manchen Herstellern ziemlich viele weitere Zutaten in das Produkt.

Ist der Preis allzu gut und erhält man für das überwiesene Geld eine stattliche Packungsgröße, so liegt der Verdacht nahe, dass womöglich ein wenig nachgeholfen wurde. Insbesondere, wenn allzu viele Verdickungsmittel auf der Rückseite zu finden sind, sollte man stutzig werden.

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Warum sind die Bindemittel dem Pulver zugesetzt?

Die Hersteller möchten leckere Shakes mit einer feinen Süße, abwechslungsreichen Aromen und einer sämigen Textur anbieten. Der fertige Drink soll schmecken, voluminös sein und dadurch bekömmlich den Magen füllen.

Gleichzeitig muss für den Erzeuger aber auch die Marge stimmen. Um dem Sportler eine möglichst große Menge Whey Protein zum günstigen Preis anbieten zu können, werden verschiedene Zusätze beigemischt.

Zu den beliebtesten Ergänzungen gehören Verdickungsmittel. Sie sorgen für eine breiige Konsistenz, was die allermeisten Menschen als angenehm empfinden. Ebenso lockern sie das Pulver auf und verhindern, dass sich die Bestandteile trennen und auf dem Boden der Verpackung absetzen.




Für den Handel wiederum sind Verdickungsmittel deshalb so praktisch, weil sie die Verpackung ordentlich auffüllen. Es handelt sich um günstige Zutaten, mit denen das eigentlich reine Whey offiziell „bereichert“ werden darf.

 

Warum vermeiden manche Menschen die Bindemittel?

In der Lebensmittelindustrie sind 24 verschiedene Bindemittel erlaubt. Sie tauchen auf der Verpackungsrückseite entweder unter ihrem vollen Namen oder einer sogenannten „E-Nummer“ auf.

Für Produzenten sind solche Füllstoffe nützlich. Sie sind preiswert, lange haltbar, fügen sich problemlos in das vorhandene Whey ein und bringen kaum Eigengeschmack mit. Wie beispielsweise Kreatin können sie problemlos zugeführt werden.

Für empfindliche Menschen jedoch könnten sie ein Problem darstellen. Einige dieser Bestandteile stehen nämlich im Verdacht, chronische Allergien, Intoleranzen oder Unverträglichkeiten auszulösen.

Wer etwa mit wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden, Hautproblemen oder Kopfschmerzen zu tun hat, sollte aus diesem Grund auch einmal die einzelnen Bestandteile seiner Ernährung kritisch hinterfragen.

Für Carrageen (E 407) beispielsweise liegt die erlaubte Tagesdosis bei 75mg pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Menge, die mit ein paar Dosierlöffeln Wheypulver schlecht überblickt werden kann. Hier sollte jeder für sich selbst entscheiden, welches Whey in den Becher kommt.

 

Diese Bindemittel gibt es:

  • E 400 Alginsäure
  • E 401 Natriumalginat
  • E 402 Kaliumalginat
  • E 403 Ammoniumalginat
  • E 404 Calciumalginat
  • E 405 Propylenglycolalginat
  • E 406 Agar-Agar
  • E 407 Carrageen, Furcellaran
  • E 410 Johannisbrotkernmehl
  • E 412 Guarkernmehl
  • E 413 Traganth
  • E 414 Gummi arabicum
  • E 415 Xanthan
  • E 416 Karaya
  • E 417 Peruanisches Johannisbrotkernmehl
  • E 418 Gellan
  • E 440 Pektin
  • E 460 Mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver
  • E 461 Methylcellulose
  • E 462 Ethylcellulose
  • E 463 Hydroxypropylcellulose
  • E 464 Hydroxypropylmethylcellulose
  • E 465 Methylethylcellulose
  • E 466 Carboxymethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose

 

Kann man Verdickungsmittel in Whey ganz vermeiden?

Nicht alle Bindemittel sind per se schlimm – letztendlich sorgen sie für eine geschmeidige Beschaffenheit des Drinks und bringen deshalb ein angenehmes Mundgefühl mit sich. Wer dagegen die letzten Stellschrauben seiner Ernährung optimieren möchte, sollte die Menge der täglich verzehrten Zusatzstoffe zumindest im Blick behalten.




Hinnehmen muss man dann, dass der Drink etwas weniger voluminös wird. Wer sich für ein hochwertiges Whey Protein Hydrolysat entscheidet, kann die letzten Parameter seiner Ernährung leicht verbessern.

 

Kann ich den Angaben des Herstellers vertrauen?

Die enthaltenen Zutaten, die auf der Rückseite der Verpackung stehen, erscheinen dort in absteigender Reihenfolge. Jener Inhaltsstoff, der mengenmäßig am meisten vertreten ist, steht ganz vorne. Je weiter hinten ein einzelner Bestandteil in der Aufzählung auftaucht, desto geringer ist er beigemischt.

Wer sicher gehen will, welche Substanzen genau hinter den ausgewiesenen E-Nummern stecken, kann sich die App des Bundeszentrums für Ernährung runterladen. Darüber lassen sich alle versteckten Zutaten schnell ausfindig machen.

Skeptisch sollte man bei Produkten aus dem Ausland sein, die nur eine unzureichende Benennung der Inhaltsstoffe aufweisen. Die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel gilt zwar für die gesamte EU, trotzdem gibt es im Onlinehandel immer wieder Ausreißer, welche die Kenntlichmachung nicht ernst nehmen. Im eigenen Interesse sollte man von solchen Angeboten eher Abstand halten.


Quellen:

Gelier- und Verdickungsmittel – Abruf am 12.03.2018

Zusatzstoffe Datenbank – Deutsches Zusatzstoffmuseum – abgerufen am 11.08.2019