Fitness ist nicht nur das Ergebnis schweißtreibenden Muskeltrainings. Eine optimale Ernährung mit wertvollem Eiweiß gehört ebenfalls dazu. Whey Protein stellt eine besonders hochwertige Proteinquelle dar.
Whey ist der englische Begriff für Molke. Molkeprotein ist ein natürliches Produkt und in Kuhmilch enthalten. Whey Proteine weist einen hohen Anteil verzweigtkettiger Aminosäuren auf (englisch: branched chain amino acids, abgekürzt: BCAAs), die auch den Hauptbestandteil im Muskeleiweiß bilden.
Ernährungsphysiologisch werden Molkenproteine wegen der günstigen Zusammensetzung der Aminosäuren, dem geringe Fett- und Kohlenhydratanteil und der raschen Resorbierbarkeit als sehr hochwertig eingestuft.
Die Umsetzung der Whey Proteine im Körper erfolgt schneller als die anderer Eiweiße. Auf diese Weise kann beispielsweise kurz vor und nach einem intensiven Workout eine rasche Versorgung mit Eiweißen für die Synthese von Muskelzellen gewährleistet werden.
Whey Protein Konzentrat
Es gibt verschiedene Molkeproteinarten: Molkenprotein Konzentrat, Isolat und Hydrolysat. Molkeprotein fällt in der Käseherstellung an. Das Casein in der Milch wird abgetrennt und zu Käse verarbeitet, während eine trübe Flüssigkeit zurückbleibt: die Molke. Die einfachste Weiterverarbeitung stellt die Ultrafiltration dar, bei der Molkenprotein Konzentrat hergestellt wird.
Der Proteingehalt liegt bei 75 bis 80 Prozent. Es ist zusätzlich ein nachweisbarer Kohlenhydrat – und Fettanteil vorhanden. Durch das preisgünstige Herstellungsverfahren liegt der Preis niedriger.
Der Geschmack und die gute Löslichkeit sind weitere überzeugende Gründe, weshalb Konzentrate zu den am häufigsten konsumierten Whey Protein Produkten gehören. Berücksichtigt werden muss der vergleichsweise höhere Lactoseanteil, insbesondere bezüglich der Verträglichkeit. Ein guter Whey Protein Test mit vielen verschiedenen Herstellern ist hier zu finden: Whey Protein Test – die Besten im Vergleich
Whey Protein Isolat
Molkenprotein Isolat wird gewonnen durch die Aufreinigung mittels Ionenaustauschverfahren oder Mikrofiltration. Bei beiden Methoden wird eine höhere Reinheit mit einem Proteingehalt von mehr als 90 Prozent erhalten.
Whey Protein Isolate bieten die Aminosäuren in der größten Reinheit. Fett- und Lactose-Mengen unter einen Prozent sind weitere Vorzüge; letzteres ist besonders für Personen mit Lactoseintoleranz günstig.
Interessant ist Whey Isolat auch für eine strikte Diät, da die Gewichtsreduktion ohne Verlust von Muskelmasse und ohne Jo-Jo Effekt möglich ist. Die Preise sind für dieses Produkt deutlich höher.
Im Handel werden kostengünstigere Mischungen von Whey Protein Isolat und Whey Protein Konzentrat angeboten. Sie zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Aminosäurezusammensetzung bei einem guten Preis aus.
Whey Protein Hydrolysat
Whey Protein Hydrolysat wird, wie der Name verrät, über ein Hydrolyseverfahren hergestellt. Die Proteinkette wird in kleine Fragmente (Peptide) aufgespalten (hydrolysiert), also „vorverdaut“. Im Ergebnis kann der Körper dieses Whey Protein schneller resorbieren. Je höher der Hydrolysegrad, desto rascher erfolgt die Resorption, aber desto teurer ist die Herstellung und damit das Präparat.
Whey Konzentrate werden innerhalb von etwa 30 Minuten, Isolate in etwa 20 Minuten und Whey-Protein Hydrolysat bereits innerhalb von 15 Minuten resorbiert. Diesem Gewinn steht ein enormer Preisunterschied gegenüber. Ein weiterer Nachteil ist der bittere Geschmack, der durch die Verarbeitung zu Aminosäurekapseln- und Tabletten neutralisiert wird. Als Proteinquelle im Fitness Bereich haben sich Konzentrate und Isolate, beispielsweise als Protein-Shakes, durchgesetzt, die in geringen Teilen ebenfalls Hydrolysate enthalten können.
Beim Kauf also die Augen offen halten: Was ist als Proteinquelle angegeben? Whey Protein wird rasch vom Körper umgesetzt, Casein, das Milcheiweiß, braucht erheblich länger. Welche Zutaten werden weiterhin ausgewiesen? Wie viel Fett und Kohlenhydrate sind enthalten? Anstelle eines mit Kohlenhydrat angereicherten Präparates sollte das natürliche Produkt gewählt und die Kohlenhydrate bei Bedarf selbst hinzugefügt werden. Preisgünstige Produkte wurden vielleicht durch zusätzliche minderwertige Eiweißquellen gestreckt?
In diesem Fall weisen sie nicht das hochwertige Aminosäureprofil aus. Whey Proteine enthalten die Aminosäuren in idealer Komposition. Zusätze, beispielsweise L-Glutamin, sind nicht notwendig.
Was ist Amino-Spiking?
Gestrecktes Whey Protein, das wegen Amino-Spiking vielfach angeprangert wird, tritt immer häufiger im Online-Handel auf. Taurin, Glycin oder andere nicht essentielle Aminosäuren in der Zutatenliste sind ein Hinweis darauf.
Solche Zusätze fälschen die Proteinbilanz. Dieser Anteil muss vom Gesamtprotein abgezogen werden, um den wahren Reinheitsgrad zu ermitteln. Die Anteile der Nahrungsproteine werden pro Portion reduziert und durch Zusätze, die ohne physiologischen Wert sind und nicht zur Muskelproteinsynthese beitragen, ersetzt.
Alternativen zu Whey Protein?
Molkenproteine besitzen eine Reihe von Vorzügen, sind jedoch nicht alternativlos. Dies ist besonders für Vegetarier, Veganer und Allergiker wichtig zu wissen. Pflanzliche Proteine erreichen oft erst in geeigneter Kombination ein vergleichbares Aminosäureprofil.
Erbsenprotein, zusammen mit Reisprotein aus Naturreis hat sich in der veganen Fitnesskultur durchgesetzt. Besonders wertvoll ist das Protein im Eiklar. Es wird optimal im Muskelstoffwechsel verwertet, ist frei von Kohlenhydraten und Fett und enthält etwas mehr verzweigtkettige Aminosäuren als Whey Protein.
Whey Protein hat sich wegen seiner hochwertigen Zusammensetzung und der schnellen Verwertung in der Fitnessbranche für den Muskelaufbau und in der Regenerationsphase als besonders wertvoll erwiesen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben darüber hinaus gezeigt, dass es antioxydativ wirkt, die Immunabwehr stärkt und die Fettverbrennung anregt. Ernährungsexperten empfehlen es deshalb nicht nur für Sportler und für die Gewichtsreduktion.